Autor Thema: Ein Experimentalkoch ... oder auch: Ohne Abenteuer kein kulinarischer Hochgenuss  (Gelesen 4823 mal)

JoePhi

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JOENAAAAAAAAS!!

Diesen Ruf konnte man vor knappen 20 Jahren recht oft in der Gegend von Wasserau hören. Nämlich genau dann, wenn besagter Hobbit mal wieder Mist gebaut hat. Wirklich zielgerichtet hat der kleine zu dieser Zeit nie gearbeitet … Schindluder war da eher die Devise.
Die änderte sich erst, als Joenas mit ungefähr 14 Jahren zu seinem Onkel Werstrich nach Oberbühl geschickt wurde. Dieser hatte dort seinen kleinen Betrieb in dem er Felle zu Leder gerbte. Von Tieren, die er zuvor erlegt hat. Denn Werstrich war kein Gerber, sondern in erster Linie ein Jagdaufseher.
Er nahm den kleinen Joenas mit in den Wald … und zum ersten Mal passte dieser auf, wenn ihm etwas erzählt wurde: Er lernte den Umgang mit dem Bogen, das Zerlegen von Tier und Pflanze und auch das Lesen von Spuren.
Seitdem verbrachte Joenas mehr Zeit bei seinem Onkel, als bei seiner direkten Familie, die von der neuen Seite des Sichelfliegenbuben zwar begeistert war … aber dennoch irritiert über sein Interesse … seine Familie war nämlich seit jeher dem Ackerbau verbunden.

Mit 19 konnte Joenas so gut mit dem Bogen umgehen, dass er angeheuert wurde, wenn wilde Tiere Ernte und Leben bedrohten. Dies weckte in ihm eine unbekannte Seite … so dass er zum Schock seiner Familie an seinem 21. Geburtstag den Grenzern beitrat.

3 Jahre später erkundete er das Westufer des Brandyweinflusses auf der Suche nach einem aggressiven Auerochsbullen, der in der Nähe des Brandyschlosses gesichtet wurde. Er fand ihn … oder besser der Bulle fand Joenas … zwar fand Joenas’ Pfeil das Tier zuerst … doch wenn 400kg Auerochsbulle auf den Beinen eines Hobbits zum Liegen kommen … dampft der Schweinemist, wie man in Bullstetten zu sagen pflegt.
Weitab von jeglichen Hobbits, bewegungsunfähig und einen stinkenden Stier auf den Beinen.
Nach ca. 8 Stunden übermannte ihn der Hunger. Bis heute kann sich Joenas nicht erklären, welch überhobbitsche Anstrengung ihn dazu gebracht hat diese lange Zeitspanne überhaupt zu überleben!
Er musste etwas essen. Das Fell des Bullen war zu dick für seine Jagddolche … also buddelte er eine Wurzel aus der Wiese (diese wuchs direkt neben seiner rechten Schulter), säbelte dem Tier kurzerhand das ab, was einen Bullen von einem Ochsen unterscheidet, holte die Gewürze seiner Mutter aus seinem Beutel, zusätzlich das bisschen trockenes Holz und seine Zündsteine (er hatte ja bei Onkel Werstrich gelernt) und machte sich daran diese unappetitliche Geschichte, die aber sicherlich lebensrettend war, zuzubereiten.
Und … es schmeckte. Sogar ganz hervorragend! Lange Geschichte … kurze Zusammenfassung: Ein Hobbitpärchen auf der Suche nach etwas Ruhe (diese Begebenheit hat später noch zu ordentlich Aufregung geführt) fand den guten Joenas. Dieser konnte seine Beine nach zwei Wochen wieder gut bewegen … und ... er hat seine zweite Passion gefunden: Das Kochen. Aber nicht irgendetwas … sondern nur das besondere.

Heute verdanken wird es Joenas, im Auenland mittlerweile eher als ‚der Experimentalkoch’ bekannt, dass wir z.B. wissen, dass Schneekreaturennierchen an einem Waidpflanzensud nicht nur hervorragend schmeckt, sondern auch bei gewaltiger Verstopfung eine wohltuende Wirkung entfaltet.

Mit 29 ¾ traf Joenas, der auf der Suche nach etwas Ork-Fleisch, das er mal pökeln und dann mit Troll-Fleisch vergleichen wollte, in der Nähe der Stadt Bree auf zwei junge Damen des großen Volkes. Da er sich direkt mit dem Luchs und dem Raben, welche die eine der beiden begleitete, anfreundete (wofür hat ein Experimentalkoch nicht auch immer etwas Fisch aus dem alten Wald oder Würmeraugen dabei), kamen die drei ins Gespräch. Und da die beiden auch eine Schwäche für Abenteuer zu haben scheinen, schloss sich Joenas an.
Auf der Suche nach unbekannten Gegenden … mit noch unbekannteren kulinarischen Genüssen.
Die unbedeutenden Schlachten, die sich daraus vielleicht ergeben könnten, lassen wir hier, ob der Unwichtigkeit neben den Abenteuern eines Experimentalkoches, mal einfach unbeachtet.
« Letzte Änderung: 03. November 2009, 14:49 von JoePhi »
'Zitate in der Signatur sind wirklich albern und überflüssig.'
P. Machinery

Adalas

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Wunderschön. Ich kann es mir lebhaft vorstellen.