Autor Thema: Der Hintergrund zu Dorolin soweit ich ihn habe  (Gelesen 3692 mal)

Dorolin

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Der Hintergrund zu Dorolin soweit ich ihn habe
« am: 31. Dezember 2007, 11:18 »
Wie die Zwerge geschaffen wurden ist in Mittelerde ja wohl bekannt. Denn es liegt ja auf der Hand, wegen zu viel Licht über der Erde wurden sie, so sagt eine kurz angeschnittene Legende, unter die Erde verbannt. So sagt ihre eigene Geschichte zur Erde Mutter und zum Berge Vater.

Doch meine Geschichte beginnt viel später. Ich wurde als jüngster Zwerg nicht ganz nah am Einsamen Berg geboren, doch ich beginne die Geschichte von vorn. Beziehungsweise da, wo das Ende meiner Familie da war. Also wir lebten in einer kleinen Wohnhöhle, in einem kleinen Berg, nicht weit weg vom Einsamen Berg. Als wir eines Nachts von riesig komisch brabbelnden Monstern überfallen wurden, die so schien mir als junge Brut, so hoch wie zehn  Zwerge. Es müssen ungefähr Hundert dieser Viecher gewesen sein, die meine Eltern und meine Geschwister und letzten Endes auch meinen ehrenwärten Großvater im eigenen Blut ersaufen ließen. Und keinen am Leben ließen. Außer mich, denn mich fanden sie nicht.

Ich erzähle Euch nun von einer Schlacht die in keinem Geschichtsbuch auftaucht. Weil die, die sie schreiben könnten lagen warm und weich in ihren Betten. Meine Brüder, meine Eltern saßen am Feuer. Mein Großvater hatte mir schon oft von Orks, Trollen und Elfen erzählt, als plötzlich die Erde bebte, das Feuer verlosch. Meine Familie griff zu den Waffen und ich hörte Pfeile von der Sehne schmelzen und dumpfes Kreischen von Stahl auf Knochen. Und ohrenbetäubende Laute in einer Sprache die ich nicht verstand. Meine Brüder und mein Vater schlugen auf diese großen und widerlichen Teile ein und zählten jeden gefallenen Feind. Denn bis heute ist bei uns so Sitte, das ein Zwerg nicht an seiner Körpergröße oder gar an der Länge seines Bartes gemessen wird, sondern an der Zahl seiner erschlagenen Feinde. Wo jeder Feind durch einen Stein auf eines Zwergen Grab symbolisiert wird. Als das Metzeln begann riss mich mein Großvater fort und versteckte mich unter dem Haufen der stinkenden Leichen, die von meinem Vater auf ihre letzte Reise geschickt wurden. Dann sagte mein Großvater zu mir seine letzten Worte: Mein Junge, wenn Du unter den Leichen überleben solltest, nimm das schwarze Pony Deines Vaters und reite zum Einsamen Berg. Und erzähl was hier geschah. Auf das der Rat dies üble Geschmeiß verfolgen lässt. Dann sorgt er dafür das mich keiner sieht, indem er sich seinen langen weißen Bart über die Schulter warf und zu seiner Doppelköpfigen Schmetterlingsaxt griff. Er hat mir oft erzählt das er schon bei den ersten Kriegen zusammen mit Elfen, Hobbits und auch Menschen zusammen gekämpft hat. Er gab mir noch bevor er zu Axt griff seinen eigenen Siegelring. Damit sie wussten das ich die Wahrheit spreche und es nicht das Fantasiegebrabbel eines Kindes ist. Mein Großvater und meine Brüder nahmen ihre Mutter in die Mitte und teilten nach allen Seiten mächtige Hiebe aus. Die selbst Berge zu Kieseln hätten werden lassen. Dadurch rettete der alte Mann meinem Vater und einem meiner Brüder fast dreizehn mal den Bart. Denn was ich später noch erfahren musste, diese komische Horde Orks nahm den toten Zwergen die Bärte ab und band sie sich als Trophäe an die Arme, um den Hals oder an die Gürtel. Das Pech für meinen Großvater war ein überdimensionaler großer Fellberg, mit Pfoten, einem ultralangen Schwanz, feuerroten Augen und Zähnen bis zur Nasenspitze. Erst später musste ich lernen das diese Dinger Warge heißen. Eine von diesen Kreaturen war es nämlich die mein Großvater am Bart nach oben riss und ihm im Fallen mit den Vorderpfoten das Genick brach. So lag ich unter immer noch blutenden Leichen, wagte nicht zu schreien, noch den Blick abzuwenden. Als ich zum guten Schluss sah wie sie ihnen die über Generationen wachsenden Bärte abschnitten musste ich mir auf die Lippen beißen um nicht zu schreien. Und als der letzte unsere mittlerweilen Wohnruine, mit den Orkleichen rechts und links, wieder verlassen hatte, wagte ich mich blutverschmiert und zitternden Beines an die noch im hintersten Eck unserer früher so heimlichen Höhle stehenden Truhe. Denn mein Vater erzählte mir immer vor dem schlafen gehen: Dorolin wenn Du eines Tages ausziehst in die große weite Welt. Da hinten steht eine kleine Truhe in der Du alles finden wirst was Du für so ein Vorhaben brauchst. So tat ich wie er immer sagte, belud sein Pferd mit zwei Äxten, einem Sattel, einem Bogen, etwas gebratenes Fleisch welches ich von den toten Leichen kratzte und jede Menge von diesem süßlichen Zeug in Flaschen, wo mir die Erwachsenen immer sagten das ist noch nichts für Dich mein Junge, das ist der Trank der Götter (Met). So nahm ich denn alles was ich brauchte, fand den Umhang meiner Mutter, die Rüstung meines Bruders die mir viel zu groß war und beugte mich über meines Vaters Pony. Hör mir gut zu, dein Herr ist tot, ich bin der einzige Sohn der überlebte, trage mich nun in die Hallen des Einsamen Berges damit unsere Rasse erfährt was hier geschah.

So geschah es nach fast 31 Tagen auf dem Rücken des kleinen, schwarzen Ponys, das ich inzwischen Schwarzwind nannte, in den äußeren Passanlagen .....

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euer Doro

Ikarus

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Re: Der Hintergrund zu Dorolin soweit ich ihn habe
« Antwort #1 am: 31. Dezember 2007, 12:00 »
Super, dass dus gepostet hast!
Ich finds grandios, und habs regelrecht verschlungen.
Ein großes Lob an dieser Stelle, du hast das schön geschrieben, ich konnte mir alles vor meinem geistigen Auge vorstellen.