Autor Thema: Der Spieler  (Gelesen 4135 mal)

Allamande

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Der Spieler
« am: 02. September 2007, 16:25 »
Ich saß im Büro von Kragar, dem Mann, der sämtliches Glücksspiel in Umbar kontrollierte.
„Du steckst tief in der Klemme, Allamande.“
Als hätte ich das nicht schon vorher gewußt.
„Ganz tief in der Klemme“, fuhr er fort. „Was mache ich jetzt bloß mit Dir?“
„Vielleicht einfach mal auf den Punkt kommen?“, schoß es mir durch den Kopf.
„Weißt Du, daß Deine Dummheit mich richtig viel Geld gekostet hat? Das waren die gesamten Tageseinnahmen.“
Vielleicht hätte ich das mit Auf-den-Punkt-kommen laut aussprechen sollen.
„Tja, ich fürchte Du wirst Quion suchen müssen, mir mein Geld zurückbringen und........“
„Und was?“ In Gedanken trommelten meine Finger ungeduldig auf dem Tisch.
„.....und seinen Kopf.“
Das wäre dann wohl das Ende meiner Partnerschaft mit Quion. Schade, er war immer still und höflich zu mir gewesen. Der einzige, der mich hier unten nicht nur als ausländischen Abschaum aus dem Norden betrachtete. Zumindest hatte ich es mir bisher eingebildet.
„Du darfst jetzt gehen. Und vergiß Deine Dolche draußen nicht. Wenn nicht einer davon in spätestens einer Woche seinen Weg in Quions Herz gefunden hat, wirst Du sie bitter nötig haben, um Dich der Killer zu erwehren, die ich Dir hinterher schicken werde."
Damit war ich entlassen.
« Letzte Änderung: 02. September 2007, 16:35 von Allamande »

Allamande

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Re: Der Spieler
« Antwort #1 am: 02. September 2007, 16:30 »
Meine Vorfahren stammten aus Thal. Ich lebte aber zusammen mit meinem Vater in Umbar. Er war mit mir nach dem Tod meiner Mutter hierher gezogen. Ich war damals 4 Jahre alt. Warum er hierher zog, daß weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß irgendwann auch Großvater in Umbar war. Da mein Vater eine Gaststätte führte, hing ich meist bei Großvater rum. Er war es auch, der mir den Umgang mit den Karten beibrachte. Und später mit den Dolchen.

Allamande

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Re: Der Spieler
« Antwort #2 am: 02. September 2007, 16:35 »
Ich streckte meine Fühler aus und versuchte herauszufinden, wohin Quion mit dem Geld verschwunden war. Als ich es 3 Tage später wußte, hätte ich es am liebsten wieder sofort vergessen. Seine Spur führte zum Dzurberg.

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Re: Der Spieler
« Antwort #3 am: 02. September 2007, 16:45 »
Daß ich ständig bei Großvater war, gefiel meinem Vater nicht. Noch weniger gefiel ihm, daß Großvater mir Kartenspielen beibrachte. Mehr sogar. Er erweckte in mir die Liebe zu den Karten.
Ich konnte mit den Karten machen was ich wollte. Sie gehorchten mir. Wenn ich Karten in die Hand nahm, dann verschwand die ganze Welt um mich herum. Dann gab es nur noch die Karten und mich. Ich wurde zum besten Spieler in der Gegend. Nur einen konnte ich nie schlagen: meinen Großvater.

Im Nachhinein kommt es mir seltsam vor, daß mir mein Vater nie den Umgang mit Großvater verbot. Es mißfiel ihm sehr, aber er duldete es stillschweigend. Und er hatte Angst.